Donnerstag, 6. November 2008

Heute in den 80ern

Seit ungefähr zehn Wochen treffe ich mich einmal wöchentlich mit meinem Freund C. zum morgendlichem Schwimmen.
Morgendlich heißt 7:00 Uhr.

Nur der frühe Vogel fängt den Wurm.
Wer später geht, plantscht rum oder ist neun Jahre alt und mit seiner Klasse da.
Außerdem kann C. nur um diese Zeit, danach muss er arbeiten.
Dementsprechend bin ich also genötigt, wenn ich nicht alleine schwimmen gehen will, was dann genau genommen einem gar nicht schwimmen gehen gleich käme, mitzugehen.
Im Schwimmbad läuft meistens irgendeine Musik, die der jeweilige Bademeister nach Gespür für das, was die Schwimmposse braucht auflegt.
Von Rammstein bis Wolle Petry ist alles dabei.

Heute müssen die Swimpeople wohl was ganz Besonderes gebraucht haben, denn der Bademaster hat einen 80er Mix aufgelegt.
Ich sollte eher sagen - eingelegt.
Denn ich bezweifle,dass es sich dabei um eine CD gehandelt haben kann.
Es war auch keiner dieser lustigen 80er Fetenretro-Compilations, die einem bei jedem Lied in wehmütigen Erinnerungen an die gute alte Zeit schwelgen lassen.
B-C Prominente von Rosi Mittermeier bis Susanne Sideropoulos erinnern sich mit einem wissendem Lächeln und blöden Sprüchen in irgendeiner Olli Geißen Suppe an die tolle Zeit und die lustigen Schulter-Polster in den Jacken.
"Hach, was sahen wir dämlich aus. Aber so lief man eben rum."

Komischerweise sind die Hälfte der arschnasigen Nichtskönner alle viel zu jung, als dass sie von dem Lebensgefühl der 80er irgendetwas hätten mitbekommen können.
Nein, zu diesem Schlage gehörte die Musik, die morgens um 7:14 Uhr im Schwimmbad meines Vertrauens lief nicht.
Vielmehr war es original Stuff. True Shit.
Und Shit trifft es ganz gut.
Erster Song: Caribiean Queen von Billy Ocean. Ungewöhnlich für einen Sampler, aber möglich.
Zweiter Song: G-G-G-Geil von Bruce and Bongo.
"The discjockey's geil g-g-g-g-geil the discjockey's geil g-g-g-g-geil
I said the discjockey's geil g-g-geil g-g-geil" Stimmt leider nicht.
Susanne Sideropoulos: "Hach ja, hab ich fast vergessen."
KLAR, DU WARST JA AUCH ERST ZWEI!
Dritter Song: Brassa Lui von...na von wem wohl?!

Spätestens da war klar, dass das keine CD sein KANN!
Es war tatsächlich ein original Tape aus den lustigen 80ern.
Nach dem dritten Song trat eine regelrechte Modern Talking Phase ein.
You can win if you want.
Atlantis is calling S.O.S. for love.

Meine sportliche Leistung fiel rapide ab.
Ich hätte winnen können, aber ich wante nicht mehr.

1 Kommentar:

Saba hat gesagt…

Huch, ich las doch tatsächlich "ich hätte wimmern können" und irgendwie passts ja auch.

Im Sommer hatte ich ein ähnliches traumatisches Schwimmerlebnis - der Bademeister-DJ schmiss so ein schreckliches "Ein Steeeeern, der deeeeiiiiinen Namen trägt" auf die Orgel und lies das Band, ähm Medium (?) immer wieder autorepeaten, und fast alle Frühschwimmer-Ommas (ich muss es so sagen, andere waren da nich...) gröhlten über die Wasseroberfläche mit *schauder.

Schönen Sonntach.
Saba